Basisparameter

 

Die Konzentration des Gesamtphosphors betrug 2022 im volumengewichteten Jahresmittel 6,2 µg/L und lag damit nahe dem Vorjahreswert (2021: 6,0 µg/L, 2020: 6,3 µg/L) (Abb. 1). Insgesamt haben die mittleren Konzentrationen an Gesamtphosphor weiterhin in einem für große tiefe Alpenseen typischen Bereich. Während der Zirkulationsphase im Februar bis April 2022 wurden 6,5 µg/L festgestellt (2021: 6,3 µg/L, 2020: 6,3 µg/L). 

2022 war wie bereits 2021 ein Jahr mit schlechter Zirkulation. Eine gute Zirkulation zeigte sich zuletzt 2018 nach fünf aufeinanderfolgenden Jahren mit schlechter Durchmischung. Im Gegensatz zu den Jahren 2013 bis 2017 kam es allerdings seit 2018 nicht zu einer beträchtlichen Anreicherung von Phosphor in der Tiefe (Abb. 2). Die Beobachtung deckt sich auch mit den gemessenen Sauerstoffwerten über Grund. Der minimale Sauerstoffgehalt im tiefen Hypolimnion des Obersees 2022 zeigte mit 6,2 mg/L eine stabile Sauerstoffversorgung in der Tiefe (Abb. 3).

Der Gehalt an anorganischem Stickstoff (Nitrat-, Nitrit- und Ammoniumstickstoff) mit Nitrat als Hauptkomponente lag 2022 bei 0,87 mg/L (2021: 0,86 mg/L). Insgesamt ist ein leicht abnehmender Trend der Konzentrationen seit den 90er Jahren erkennbar (Abb. 4). 

Bei Chlorid als Indikator vielfältiger Einträge aus dem Siedlungsbereich zeichnet sich seit 2004 ein zunehmender Trend ab (Abb. 4). Während es im Jahr 2003 noch 5 mg/L waren, stieg die Konzentration 2013 auf 6,9 mg/L und lag 2022 bei 7,4 mg/L. Ein beträchtlicher Teil der Zunahme stammt aus der winterlichen Straßensalzung, wie im Grünen Bericht 37 ausgeführt wurde.

(Quelle: Bericht über den limnologischen Zustand des Bodensees im Jahr 2022, 69. Kommissionstagung)

Datengrundlage hierfür ist die zentrale Datenbank des Bodensee-Wasserinformationssystems, welche zahlreiche biologische, chemische und seenphysikalische Parameter beinhaltet.