Basisparameter
Die Konzentration des Gesamtphosphors betrug 2024 im volumengewichteten Jahresmittel 6,1 µg/L und lag damit im Bereich der der Vorjahreswerte (2023: 5,4 µg/L, 2022: 6,2 µg/L) (Abb. 1). Insgesamt liegen die mittleren Konzentrationen an Gesamtphosphor weiterhin in einem für große tiefe Alpenseen typischen Bereich. Während der Zirkulationsphase im Februar bis April 2024 wurde die mittlere Konzentrationen an Gesamtphosphor auf 5,9 µg/L bestimmt (2023: 5,6 µg/L, 2022: 6,5 µg/L).
2024 war wie bereits die fünf Vorgängerjahre ein Jahr mit schlechter Zirkulation. Eine gute Zirkulation zeigte sich zuletzt 2018 nach fünf aufeinanderfolgenden Jahren mit schlechter Durchmischung. Im Gegensatz zu den Jahren 2013 bis 2017 kam es allerdings seit 2018 nicht zu einer beträchtlichen Anreicherung von Phosphor in der Tiefe (Abb. 2). Der minimale Sauerstoffgehalt im tiefen Hypolimnion des Obersees 2024 zeigte mit 6,5 mg/L eine stabile Sauerstoffversorgung in der Tiefe (Abb.3).
Der Gehalt an anorganischem Stickstoff (Nitrat-, Nitrit- und Ammoniumstickstoff) mit Nitrat als Hauptkomponente lag 2024 wie bereits 2023 bei 0,86 mg/L. Insgesamt ist eine sukzessive Abnahme der Konzentrationen seit den 90er Jahren erkennbar (Abb. 4).
Bei Chlorid als Indikator vielfältiger Einträge aus dem Siedlungsbereich zeichnet sich seit 2004 ein zunehmender Trend ab (Abb. 4 ). Während es im Jahr 2003 noch 5 mg/L waren, stieg die Konzentration 2022 auf 7,4 mg/L und lag 2024 bei 7,1 mg/L. In den letzten beiden Untersuchungsjahren zeigte sich nun kein weiterer Anstieg. Ob sich die Chloridkonzentration auf diesem Konzentrationsniveau stabilisiert, wird sich die kommenden Jahre zeigen. Laut dem deutschen Umweltbundesamt können Gewässerorganismen bereits ab einer Chloridkonzentration von 200 mg/l geschädigt werden (UBA 2013). In Deutschland gibt es keinen geregelten Grenzwert für Seen. Für Fließgewässer ist gemäß der Oberflächengewässerverordnung ((OGewV) 2016, Anlage 7) unter den allgemeinen physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten (ACP) für Chlorid ein Orientierungswert von 200 mg/l festgesetzt. Neuere Untersuchungen an Seen in Kanada und Europa zeigen, dass Zooplanktonorganismen auch bei niedrigeren Konzentrationen beeinträchtigt werden können (Hintz et al, 2022). Das nationale französische Institut für Industrie- und Umweltrisikomanagement (INERIS) hat 2019 für Chlorid einen Grenzwert von 30 mg/L zum Schutz von aquatischen Organismen vorgeschlagen. Der Konzentration im Bodensee liegt deutlich darunter.
(Quelle: Bericht über den limnologischen Zustand des Bodensees, 71. Kommissionstagung)
Datengrundlage hierfür ist die zentrale Datenbank des Bodensee-Wasserinformationssystems, welche zahlreiche biologische, chemische und seenphysikalische Parameter beinhaltet.