Wirbellose Neozoen im Bodensee

Die Einschleppung und Ausbreitung aquatischer Neozoen (wasserlebender, nicht heimischer Tierarten) spielen eine immer größere Rolle für unsere Gewässer. Diese Verschleppung wird durch erhöhte Mobilität, die Öffnung von Schifffahrtswegen über zoogeografische Grenzen hinaus und durch den zunehmenden interkontinentalen Warenverkehr begünstigt.

Diese Seiten informieren über die wirbellosen aquatischen Neozoen des Bodensees und deren Etablierung.

Hintergrund

Startschuss für vertiefte Neozoenuntersuchungen im Bodensee war das Auftreten der Groberippten Körbchenmuschel Corbicula fluminea und des Großen Höckerflohkrebses Dikerogammarus villosus im Bodensee Anfang dieses Jahrtausends. Das Thema invasive Neozoen gewann verstärkte Aufmerksamkeit. Die Folgen der Neozoenausbreitung auf die Biozönosen des Bodensees und seines Einzugsgebiets, auf den Fischbestand, aber auch auf andere Bereiche der Seenutzung wie Fischerei, Schifffahrt und Tourismus waren dagegen weitgehend unbekannt.

Bis zum Jahr 2006 wurde im Rahmen des vom Institut für Seenforschung (ISF/LUBW) koordinierten INTERREG-Projekts ANEBO (Aquatische Neozoen im Bodensee) der Kenntnisstand zu diesem Thema verbessert und Handlungsoptionen für die Gewässerschutzarbeit am Bodensee entwickelt. Das dort gestartete Neozoenmonitoring Bodensee wurde bis zum Frühjahr 2016 im Auftrag des Institutes für Seenforschung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (ISF/LUBW) weitergeführt. Seitdem hat die Internationale Gewässerschutzkommission des Bodensees (IGKB) die Schirmherschaft übernommen.